Heute gehen wir nur 9 km nach Castagno di Andrea. Wir wandern auf dem markierten Weg Nr. 22 des italienischen Wanderverein
Club Alpino Italiano (CAI) bis nach Spalinea Später biegen wir links auf den Pfad Nr. 24 ab, der uns über Cafaggio
und Casale bis nach Castagno di Andrea führten wird.
In den Bergen sind die Hänge durch Esskastanienwälder bedeckt. Hierher rührt der Name des Ortes "Castagno".
Der zweite Teil des Namens "di Andrea" wurde später zu Ehren des hier im Jahre 1421 geborenen berühmten Malers der
frühen Renaissance Andrea del Castagno hinzugefügt.
Chiesa di San Martino - die Kirche in Castagno d'Andrea aus dem Jahr 1840. Eine Unterkunft für die heutige Nacht finden
wir in dem Pfarrhaus des gastfreundlichen Pfarrers Don Bruno.
Ein Fresko in der Apsis, gemalt von Pietro Annigoni.
Tag 4 (Mittwoch, 26.05.2010)
Nach der Frühmesse um 8:00 Uhr erteilt uns Pfarrer Don Bruno seinen Segen für die weitere Pilgerreise.
Wir verlassen Castagno d'Andrea (725 m ü. NN). Für den nächsten Abschnitt nach Fonte del Borbotto (1210 m ü.NN) benötigen wir ca. 1,5 Stunden. Dieser 3 km lange Weg verläuft steil bergauf, entlang des rot-weiß markierten Pfades GEA 16.
Alle Wanderwege in der Gegend sind gleich gekennzeichnet - weiß-rote oder rot-weiße Streifen.
Die kleine grüne Plakette zeigt den Weg nach Assisi (www.camminodiassisi.it).
Wir verlassen die Route Nr. 16 welche weiter zum Gipfel des Monte Falterona führt und folgen über 6 km dem
Wanderweg Nr. 8 in Richtung Piancancelli
Dante Alighieri erwähnte den Berg Falterona, aus dem der Fluss Arno entspringt, in seiner Göttlichen Komödie
"Drauf sagt' ich: Mitten durch Toscana wandert
Ein Flüßchen, das entspringt am Falterona
Und dem nicht hundert Miglien Laufs genügen;"
(Fegefeuer, 14. Gesang, Vers 16)
Wir steigen höher und höher, es wird immer kälter, am Wegesrand liegt Schnee.
Hinter dem Piancancelli-Pass führt eine Asphaltstraße zum Passo della Calla an dem Rifugio Fangacci vorbei.
Ein Rifugio ist eine Hütte, in der jeder Wanderer übernachten kann. Ausgestattet mit einem Kamin, Tisch und Bänken.
Ein Ristorante auf dem Passo della Calla.
Das Ristorante ist leider geschlossen. Ein freundlicher Handwerker, der in dem Haus gearbeitet hatte, bietet uns Kaffee und leckere Piadina an.
Wir gehen weitere 10 km auf dem Wanderpfad 00 GEA (Grande Escursione Appenninica) den Gebirgskamm entlang.
Auf dem Bild ist ein Schrein der Muttergottes vom Feuer - Madonna Del Fuoco zu sehen. Von dem Schrein sind es noch 50 m bis
zu dem höchsten Punkt der gesamten Pilgerroute Poggio Scali (1520 m ü. NN).
Von dem Gipfel des Poggio Scali kann man bei gutem Wetter Rimini und die Adria sehen.
An der Kreuzung mit dem Pfad Nr. 68 verlassen wir die GEA 00, biegen rechts ab und wandern, von dichten Buchenwäldern umgeben,
bergab. Nach ca. 1,5 km erreichten wir Sacro Eremo di Camaldoli.
Die Einsiedelei in Camaldoli wurde Anfang des 11. Jahrhunderts von dem heiligen Romuald gegründet.
Von den Namen der Stadt Camaldoli stammt der Name der Kongregation der Kamaldulenser des Benediktinerordens.
Direkt hinter dem Tor auf der linken Seite, lebte der hl. Franziskus einen Monat in einer Zelle, als er nach Assisi von seiner
Ägyptenreise zurückehrte.
Die Zelle des hl. Romuald.
Das Dorf Camaldoli liegt etwa eine halbe Stunde (Pfad Nr. 68) von der Einsiedelei entfernt. Neben dem Kloster kann man hier
eine Apotheke besichtigen, welche vor fast tausend Jahren, von den Mönchen gegründet wurde.
↑ nach oben ↑